In Liebe, Ihre Eloise by Julia Quinn

In Liebe, Ihre Eloise by Julia Quinn

Autor:Julia Quinn [Quinn, Julia]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cora Verlag
veröffentlicht: 2013-04-13T22:00:00+00:00


10. KAPITEL

… wirst nie erfahren, was du für ein Pech hast, liebste Penelope, weil du nur Schwestern hast. Mit Brüdern macht alles viel mehr Spaß.

Eloise Bridgerton an Penelope Featherington, nachdem sie mit ihren Brüdern einen mitternächtlichen Ausritt in den Hyde Park unternommen hatte

„Du kannst es dir aussuchen“, sagte Anthony, der sich hinter Phillips Schreibtisch niedergelassen hatte, als ob er hier zu Hause wäre. „Entweder du heiratest ihn in einer Woche, oder du heiratest ihn in zwei Wochen.“

Eloise blieb vor Entsetzen der Mund offen stehen. „Anthony!“

„Hast du etwa erwartet, dass ich dir noch etwas anderes vorschlage?“ fragte er milde. „Na gut, von mir aus können wir auch drei Wochen daraus machen, wenn du einen guten Grund vorzuweisen hast.“

Sie hasste es, wenn er mit ihr redete, als wäre er erwachsen und weise und sie nichts als ein widerspenstiges Kind. Viel lieber war ihr, wenn er vor Wut schäumte. Dann konnte sie wenigstens so tun, als wäre er nicht ganz richtig im Kopf und sie die arme bedrängte Unschuld.

„Ich verstehe nicht, was du für Einwände haben könntest“, fuhr er fort. „Du bist doch hergekommen, um ihn zu heiraten, oder nicht?“

„Nein! Ich bin hergekommen, um herauszufinden, ob er einen guten Ehemann abgeben könnte!“

„Und, könnte er?“

„Ich weiß nicht“, sagte sie. „Ich bin schließlich erst seit zwei Tagen hier.“

„Und doch“, sagte Anthony, während er seine Fingernägel im flackernden Kerzenlicht betrachtete, „ist es mehr als genug Zeit, um dich zu ruinieren.“

„Weiß denn irgendjemand, dass ich hier bin?“ entgegnete sie rasch. „Außerhalb der Familie, meine ich.“

„Noch nicht“, räumte er ein. „Aber irgendwer wird es schon herausfinden. So etwas kommt immer raus.“

„Eigentlich hätte eine Anstandsdame da sein sollen“, meinte Eloise mürrisch.

„Tatsächlich?“ fragte er im Plauderton, als wollte er sich erkundigen, ob es Lamm zum Dinner gäbe oder zu seiner Unterhaltung ein Jagdausflug veranstaltet werden sollte.

„Sie kommt bald.“

„Hmmm. Wie bedauerlich, dass ich zuerst da war.“

„Das bedauern wir alle“, murmelte Eloise.

„Wie bitte?“ fragte er, wieder mit dieser furchtbaren Stimme, die nur allzu deutlich machte, dass er jedes Wort verstanden hatte.

„Anthony“, sagte Eloise im bittenden Tonfall, obwohl sie keine Ahnung hatte, was sie sich von ihm eigentlich erflehen wollte.

Er wandte sich ihr zu und funkelte sie aus seinen dunklen Augen durchdringend an. Erst jetzt merkte sie, dass sie dankbar hätte sein sollen, weil er vorher so getan hatte, als betrachtete er seine Fingernägel.

Sie tat einen Schritt zurück. Das hätte jeder getan, der sich Anthony Bridgerton in seinem ganzen Zorn gegenüber sah.

Doch seine Stimme blieb leise und kontrolliert, während er sprach. „Du hast dir hier eine recht unangenehme Suppe eingebrockt“, sagte er langsam und präzise, „und dir bleibt jetzt leider nichts anderes übrig, als sie auszulöffeln.“

„Du verlangst von mir, dass ich einen Mann heirate, den ich kaum kenne?“ wisperte sie.

„Stimmt das denn?“ erkundigte sich Anthony. „Denn vorhin im Speisezimmer hatte ich den Eindruck, dass du ihn schon recht gut kennst. Zumindest bist du bei jeder Gelegenheit zu seiner Verteidigung geeilt.“

Er drängte sie in die Ecke, und das machte sie wahnsinnig. „Für die Ehe ist es nicht genug“, beharrte sie. „Noch nicht.“

Doch er ließ nicht locker.



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